Blütenblau
An den Rändern der Sommerwege
blütenblau
der Erde nah
dem Himmel hin geöffnet
ungerufen
an staubigen Straßen
Nicht für Orte
nur für Wege,
das Vorübergehende,
sagst du,
Wegwarte
.
Lauf des Lebens
So gehen wir dahin im Lauf des Lebens,
Wir stehen fest wie Bäume auf der Flur
Und Spuren hinterlassen wir, doch nicht vergebens,
Sie kommen uns entgegen in zukünftiger Spur.
Sie sind im Atem eingegraben
Dein Engel nur kann sie allein verstehen,
Kommst du zurück des Weges,
Kannst du sie sehen und lernen bessere zu gehn.
So geh nun weiter Erdenwanderer,
Schau in dein Herz bei jedem Wort und Tat,
Der Schicksalsweg, er führet zueinander,
Der lernen muss am andren, nach Gottes Rat.
Aus dem Bilder-Poesie-Band von
Elisabeth Maria Übelmeesser und
Irmgard Groß, geborene Zultner
Palermo - Piazza Marina
Die Stadt,
sie kehrt dem Meer den Rücken zu.
Wir essen Pizze zwar
und auch Calzone,
Zelt über uns
und wärmepilzbestrahlt,
doch zittert stille noch die Luft
vom Knall der Pelotone,
die des heiligen Offiziums
Menschenhatz
und seinen Scheiterhaufen nachgefolgt
auf diesem Platz.
Schau nur
aus Fensterschlünden
aufgelassener Palazzi
löcken höhnend schrill Dämonen.
Wo sonst noch findest du
so viel Zerfall?
Wer hier lebt,
habe Nerven!
Er fürchte Teufel nicht
noch ihre Lästrigonen.
Die Stadt,
sie kehrt dem Meer den Rücken zu
und schaut der Sonne nach.
Wilfried Schubert, Köln
Versnetze_15 (www.verlag-ralf-liebe.de)
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