Gottes schützender segnender Strahl
Erfülle meine wachsende Seele,
Daß sie ergreifen kann
Stärkende Kräfte allüberall,
Geloben will sie sich,
Der Liebe Macht in sich
Lebensvoll zu erwecken,
und sehen so Gottes Kraft
Auf ihrem Lebenspfade
Und wirken in Gottes Sinn
Mit allem, was sie hat.
Rudolf Steiner, GA119
*
Was auch kommt, was mir auch die nächste Stunde, der nächste Tag bringen mag:
Ich kann es zunächst, wenn es mir auch ganz unbekannt ist, durch keine Furcht ändern.
Ich erwarte es mit vollkommenster innerer Seelenruhe, mit vollkommenster Meeresstille des Gemüte.
Durch Angst und Furcht wird unsere Entwicklung gehemmt -
wir weisen durch die Wellen der Furcht und Angst zurück, was in unsere Seele aus der Zukunft hinein will!
Die Hingabe an das, was man göttliche Weisheit in den Ereignissen nennt,
die Gewissheit, dass das, was da kommen wird, sein muss und dass es auch nach irgendeiner Richtung seine guten Wirkungen haben müsste,
das Hervorrufen dieser Stimmung in Worten, in Empfindungen, in Ideen, das ist die Stimmung des Ergebenheitsgebetes.
Es gehört zu dem, was wir in dieser Zeit lernen müssen:
Aus reinem Vertrauen leben, ohne Daseinssicherung, aus dem Vertrauen auf die immer gegenwärtige Hilfe der geistigen Welt.
Wahrhaftig, anders geht es heute nicht, wenn der Mut nicht sinken soll.
Nehmen wir unseren Willen gehörig in Zucht und suchen wir die Erweckung von innen
jeden Morgen und jeden Abend.
Rudolf Steiner GA 59, GA40a
*
Abendglockengebet
Das Schöne bewundern,
Das Wahre behüten,
Das Edle verehren,
Das Gute beschließen:
Es führet den Menschen
Im Leben zu Zielen,
Im Handeln zum Rechten,
Im Fühlen zum Frieden,
Im Denken zum Lichte;
Und lehrt ihn vertrauen
Auf göttliches Walten
In allem, was ist:
Im Weltenall,
Im Seelengrund.
Rudolf Steiner
*
Fühlet wie wir liebend blicken,
In die Höh'n, die Euch jetzt
Hin zu andrem Schaffen rufen.
Reiche den verlass'nen Freuden
Deine Kraft aus Geistgebieten.
Höre unsrer Seelen Bitte
Im Vertrau'n Euch nachgesandt;
Wir bedürfen hier zum Erdenwerk
Starker Kraft aus Geistes-Landen,
Die wir toten Freunden danken.
Eine Hoffnung uns beglückend,
Ein Verlust, der tief uns schmerzt
Lass uns hoffen, dass Ihr ferne-nah
Unverloren unsrem Leben leuchtet
Als ein Seelen-Stern im Geistbereich.
(Rudolf Steiner, GA 159, GA 261)
*
O Herr,
mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich Liebe übe, wo man sich hasst,
dass ich verzeihe, wo man sich beleidigt,
dass ich verbinde, wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht,
dass ich den Glauben bringe, wo Zweifel drückt,
dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält,
dass ich Freude mache, wo der Kummer wohnt,
dass ich dein Licht anzünde, wo Finsternis regiert.
Ach Herr, lass Du mich trachten:
Nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich andere tröste,
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich andere verstehe,
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich andere liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt,
wer sich selbst vergisst, der findet,
wer verzeiht, dem wird verziehen,
und wer stirbt, der erwachet
zum ewigen Leben.
(Gebet des Franziskus von Assisi)
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Ich schlafe ein. Bis zum Aufwachen wird meine Seele in der geistigen Welt sein. Da wird sie der führenden Wesensmacht meines Erdenlebens be- gegnen, die in der geistigen Welt vorhanden ist, die mein Haupt umschwebt, da wird sie dem Genius begegnen. Und wenn ich aufwachen werde, werde ich die Begegnung mit dem Genius gehabt haben. Die Flügel meines Genius werden herangeschlagen haben an meine Seele.
Rudolf Steiner, GA 175
*
Du mein himmlischer Freund, mein Engel,
der Du mich zur Erde geleitet hast und mich geleiten wirst
durch die Todespforte in die Geistheimat der Menschenseele.
Du, der Du die Wege kennst seit Jahrtausenden.
Lasse nicht ab, mich zu erhellen,
mich zu durchkraften, mir zu raten,
daß ich aus dem webenden Schicksalsfeuer
als ein stärkeres Schicksalsgefäß hervorgehe
und mich immer mehr
erfüllen lerne mit dem Sinn der göttlichen Weltenziele.
Ernst Karl Plachner (1896 – 1982), GA 40a
*
Vater Unser, der Du bist im Himmel!
Geheiligt werde Dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Amen.
Vom Kopf bis zum Fuß
Bin ich Gottes Bild
Vom Herzen bis in die Hände
Fühl ich Gottes Hauch
Sprech' ich mit dem Mund
Folg ich Gottes Willen
Wenn ich Gott erblick
Überall, in Mutter, Vater,
In allen lieben Menschen
In Tier und Blume
In Baum und Stein,
Gibt Furcht mir nichts
Nur Liebe zu allem
Was um mich ist.
Rudolf Steiner, GA 40
*
Seh ich die Sonne
Denk ich Gottes Geist
Rühr ich die Hand
Lebt in mir Gottes Seele
Mach ich einen Schritt
Wandelt in mir Gottes Wille.
Und wenn einen Menschen ich sehe,
Lebt Gottes Seele in ihm.
Und so lebt sie auch
In Tier und Planze und Stein.
Nimmer Furcht kann mich erreichen
Wenn ich denke Gottes Geist
Wenn ich lebe Gottes Seele
Wenn ich wandle in Gottes Willen.
Rudolf Steiner, GA 40
*
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